Er erfordert Zeit, Erziehung (vom ersten Tag an), Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, einen Hund als Familienmitglied zu sehen.
Und ...sich darum zu kümmern, wo holt man sein neues Familienmitglied, welches einen 10-15 Jahre, so es gesund bleibt, begleiten soll?
Es gibt zig Kleinanzeigen im Netz, wo Hunde "mal schnell produziert" werden. Das bedeutet, es werden einfach 2 Hunde aufeinandergelassen und der Nachwuchs verkauft.
Aber.... ist so ein Hund auch gesund, ist er wesensmässig in Ordnung? Das sieht man bei einem Welpen ja nicht. Die Eltern UND die Ahnen in den Eltern geben ihre Gene bei jedem Deckakt weiter. Sind Erbkrankheiten in den Ahnen oder wesensmässig agressive oder ängstliche Tiere, dann wird das weitergegeben.
So kann ein mal eben gekaufter "billiger" Hund sehr schnell zu einer erheblichen Kostenfrage werden (Tierarzt oder Trainer) und landet nicht selten dann im Tierheim.
Mutter UND Vater (und Ahnen) geben ihre Gene weiter, das bedeutet, sie geben auch Rasseeigenschaften weiter, wie beispielsweise Jagdinstinkt, Eigenständigkeit, die schnell auch zum Problem werden kann (Mischung bei Herdenschutzhunden), Atemprobleme usw. usw.
Denken Sie daran: zu Weihnachten ist der Welpe (als Beispiel jetzt mal eine Mischung mit einem Herdenschutzhund) eine unglaublich süße Fellkugel, die jedes Herz erobert, ein tollpatschiger Teddybär, aber...... 6 Monate später wird das ein eigenständiger Hund, der in die Pubertät kommt und groß und schwer wird. haben Sie Kinder? Wird er dann auch noch geliebt und als Familienmitglied gesehen und mit Liebe erzogen? Trauen Sie sich das zu?
Oder als Beispiel auch ein Berner Sennenhund: als Welpe der Inbegriff von Niedlichkeit, tollpatschig und plüschig, wie ein Steiff-Tier.
6 Monate später wird das ein großer Hund, der in die Pubertät kommt und nicht jeder Berner ist ein "komm-ich heute-nicht-komm ich-morgen" und "ich mach gerne was Du willst".
Auch ein Berner (wie jeder andere Hund auch) erzieht sich nicht von selbst.
Stellen Sie sich bitte einen Hund vor, der groß ist, unerzogen und die Führung im Haus beansprucht, weil ihm alles nachgesehen und überlassen wurde.
Wissen Sie, wie viele solcher "niedlichen" Plüschkugeln zwischen 9-18 Monaten in Tierheimen oder Hunde-Notorganisationen landen, weil die Besitzer mit ihnen nicht mehr klarkommen, weil sie liebevolle und konsequente Erziehung versäumt haben?
Ein Hund muss tgl. raus, d.h., egal ob es regnet oder schneit, er muss nicht nur sein Geschäft erledigen können, er muss auch "Zeitung lesen" können (schnüffeln). Bei großen langhaaarigen Rassen ist dann auch mit "nass" und "schmutzig" zu rechnen.
Und ...ganz wichtig: Kleinhunde wie beispielsweise Chihuahuas sind auch Hunde, die wie ein richtiger Hund leben wollen. Auch sie wollen schnüffeln und die Welt erobern und nicht als Assecoir in Taschen mit Diamanthalsband herumgetragen werden und auf's katzenklo gehen.
Immer kleiner, immer niedlicher und immer "praktischer"...... ist das dann noch ein Hund?
Und:
Einen Hund--mal eben---als Weihnachtsgeschenk zu kaufen:
Stellen Sie sich dies bitte einmal vor:
die Familie kommt, das Festtagsessen soll auf den Tisch, der Weihnachtsbaum ist geschmückt und dazwischen turnt ein quirliger Welpe, der alles spannend und zum "anbeissen" findet. Sind Sie darauf eingestellt?
Nein, ich rate absolut nicht von einem Hund ab!!!
Ich rate von einem Hund unter dem Weihnachtsbaum ab und ...ich rate vor schnellen unüberlegten Käufen bei Kleinanzeigen ab, wo einfach nur "vermehrt" wird.
Aber selbst wenn ein Hund wirklich gewollt und die Anschaffung gut überlegt ist, denken Sie an die Hektik zu Weihnachten...... kein neuer Hund unter dem Weihnachtsbaum.
Schenken Sie ein Buch, informieren Sie sich sorgfältig und überlegen Sie, was Sie von Ihrem neuen Familienmitglied erwarten und ihm geben können. Und entschließen sich zu einer Zeit, in der Sie Ruhe und Zeit haben, wo Sie sich Ihr neues Familienmitglied holen können und zu welcher Zeit es am besten ist.
Zudem: Vorfreude ist die schönste Freude!!!
Frohe Weihnachten!
